Archiv für November 2008

Bauernfängerei

Donnerstag, 20. November 2008

Bauern helfen sich selbst. Ich bin dabei und Sie?

So lautet das Selbstbekenntnis von Ottfried Fischer auf aktuell im Lidl angebotener „Bayrischer Bauern-Milch fettarm“. Auch ich als nicht-Landwirt kann mir dann selbst helfen und mein, aus dem der Vollkasko-Generation ständig gemachten Vorwurf nie genug für andere zu tun, stammendes schlechtes Gewissen entlasten, indem ich die Milch kaufe.

Das ist die Milchrevolution

verrät das Konterfei von Ottfried Fischer vom Tetra Pak und deutet mit dem ausgestreckten Zeigefinger ausgerechnet auf mich. Im folgenden Text fallen dann dreimal das Wort fair (ich bin gut), Premiumprodukt (das Produkt ist gut), ausgewählte Landwirte (die Erzeuger sind gut) und zufriedene Verbraucher (andere kaufen das auch).

Was fair und Premium bedeutet bleibt zwar völlig unklar, aber zumindest die Bauern bekommen nicht mehr Geld. Die Aktion ist mehr ein Resultat des gescheiterten Boykotts der Milchbauern. Das weiß nicht nur der BR zu berichten.

Pränataler Sex – Seien Sie anspruchsvoll

Mittwoch, 19. November 2008

Wir. Ein Familienmagazin der Süddeutsche Zeitung

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat jetzt endlich ein Magazin für junge Eltern. Mit dem gewohnten Slogan „Seien Sie anspruchsvoll“ wird es beworben, mit Lukas Podolskis – durch dessen neue Vaterrolle gesteigerte Lebensqualität – der Neuleser gelockt.

Weitere, für die postpartale Phase der Leser unabdingbare, anspruchsvolle Artikel geben Auskunft über

Sex nach der Geburt:
Wie es wirklich ist

und

O WEH!
Worüber Mütter nur heimlich klagen.

Ansonsten scheinen die Frischvermehrten Alles lesen zu wollen, was Eltern jetzt wissen müssen und ohne Hilfe nicht zu wissen, was Kinder in die Schule gerne anziehen. Es werden heimliche Flüche von Vätern niveauvoll erörtert und eine Frau verteidigt den ureigenen Wunsch der Väter, dass Arbeitgeber  es den Vätern ermöglichen, für ihr Kind da zu sein.

Lebensfragen wie „Mein Kind hat ein anderes Kind gebissen. Was kann ich tun?“ wurden bisher von anderen beantwortet. Wenn das mal kein Ritterschlag für Bild und Brigitte ist.

Windows XP und SATA

Montag, 17. November 2008

Habe mir heute ein neues Notebook gegönnt. Natürlich leichtsinnig wagemutig als Erstes die ganze Festplatte (auch den Recoverybereich) gelöscht und Ubuntu installiert. Ubuntu läuft auch ganz gut. Einzig der Bildschirm wir noch nicht automatisch mit der vollen Auflösung erkannt, aber das lässt sich sicher noch lösen.

Dann wollte ich von der beiliegenden Recovery-CD Windows XP (dem Notebook liegen Vista und XP bei) installieren. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass ein namhafter Hersteller vielleicht die SATA-Treiber auf seiner CD integrieren würden. Tja, da hab ich mich wohl getäuscht – oder die Option ist nicht so dokumentiert, dass ich sie gefunden hätte. Also erst mal geflucht, denn erstens gibt es die Treiber nicht einfach so zum Runterladen und außerdem hatte ich gerade überhaupt keine Lust, eine neue WinXP-CD zu erstellen.

Dann bin ich im Bios aber auf einen ominösen AHCI-Schalter. Wenn man den manuell auf „disabled“ setzt, erkennt das XP-Setup die Platte. Die Installation läuft noch, aber ich hoffe, dass ich dann nach der Installation der Intel-Gerätetreiber auch wieder AHCI aktivieren kann.