Karstadts Rentenwagen
13. Februar 2006 von sknWalter Deuss ist im Recht. Der Ex-Vorstand klagte gegen seinen Ex-Arbeitgeber Karstadtquelle da ihm der seinen Dienstwagen im Ruhestand nicht inklusive der Ãœberstunden des Fahrers bezahlen wollte. Am 10. Februar urteilte jedoch das Essener Landgericht, dass Herrn Deuss der Wagen zu bezahlen sei. Das AZ ist mir leider nicht bekannt.
Herr Deuss, der vor seinem Ausscheiden aus dem Vorstand im September 2000 noch die Talfahrt von Karstadtquelle einleitete, die 7000 Mitarbeiter kurzfristig die Stelle kostete und 2003 – mittlerweile Präsident des Handelsverbandes BAG – sagte „Wenn am Ende der Tarifverhandlungen eine Steigerung in der Größenordnung um zwei Prozent herauskommt, wird es heftige Einschnitte beim Personal geben müssen“ kassierte 2000 für sein Ausscheiden aus dem Vorstand rund 1,5 Mio. €, wie ein Boulevard-Blatt berichtet. Desweiteren zahlte der Konzern 5 Mio. € für eine Versicherung seiner Pension im Falle einer Karstadtquelle-Pleite. Vor dem großen Kahlschlag waren im Jahr 2000 noch 88.163 Vollzeitkräfte beschäftigt, von denen also jeder 73 € für Deuss‘ Abfindung abdrücken durfte.
Rein rechtlich ist Herrn Deuss nichts vorzuwerfen, aber ihm fehlt offensichtlich jegliches Gespür für Anstand und Moral (Zeigefinger). Wenn ich Herrn Schröder noch etwas vorwerfen möchte, dann die Tatsache darüber, dass so etwas in Deutschland möglich und legal ist. Unsere Topmanager entscheiden nicht nur selbst über ihr Gehalt, sondern bedienen sich dabei auch noch am Kapital der Anleger, deren Angestellte sie sind. Und das ganze ohne Eigenkapital mitzubringen.